Digna Ochoa

Am 15.05.1964 wurde Digna Ochoa in Misantla in Mexico als fünftes von dreizehn Kindern geboren. "Digna" bedeutet "Die Würdige". Sie verlebte eine Kindheit in einer Stadt von 21.000 Einwohnern, in der Sie immer fröhlich war und Freude am Leben hatte.

Eines Tages, als Digna kein kleines Kind mehr war, gab es Unruhen, weil große Arbeitsplatznot herrschte. Ihr Vater Eusebio wurde von den Behörden als Mörder beschuldigt und musste unschuldig vierzehn Monate ins Gefängnis. Hier kam Digna das erste Mal mit Recht und Unrecht in Berührung. Sie kümmerte sich um ihren unschuldigen Vater.

Nach der Schule studierte sie Jura und arbeitete in der Menschenrechtsorganisation "Zentrum Pro". Diese Organisation hilft Menschen, die zu Unrecht verhaftet, bedroht, gefoltert oder verschleppt werden. Dieses ist in Mexiko oft der Fall. Digna war sehr religiös und lebte, was sie glaubte. Mutig setzte sie sich als Rechtsanwältin gegen Unrecht ein.

Im Jahr 1990 trat sie in den Orden der Dominikanerinnen ein und wurde Ordensschwester. Sie arbeitete weiter als Anwältin für die Menschenrechte sowie die Schwachen und Schutzlosen. 1999 trat sie wieder aus, um den Orden vor Bedrohung zu schützen. Ab 1991 vertrat sie Umweltschützer und Opfer von Umweltkatastrophen. Sie lieferte Nachweise zu Folterungen und klagte auch die Armee an.

Dieses führte dazu, dass sie bedroht, verfolgt und auch entführt wurde. Zu ihrem eigenen Schutz musste sie für ein Jahr in die USA fliehen. Danach lernte sie den ehemaligen protestantischen Pastor Jose Vera kennen und lieben. Sie war mit ihm glücklich, verteidigte aber immer noch Leute, die zu Unrecht von den Behörden und der Armee angeklagt und verfolgt werden.

Daraufhin bekam sie neue Morddrohungen und wurde wieder entführt.

Am Freitag, den 19.10.2001 zwischen 13:00 und 15:00 Uhr wurde Digna Ochoa im Büro ihrer Freundin Pilar Noriega in Mexico City erschossen aufgefunden. Die Behörden hatten kein Interesse, die Mörder zu finden und zu bestrafen. Seitdem protestieren die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die USA gegen diese Vorgehensweise.

Wir wollen diese mutige Persönlichkeit nicht vergessen.